Reisebericht » London Juli 2008


In den Sommerferien 2008 war ich vom 24.-28. Juli in der Hauptstadt Englands und habe mich dort 5 Tage lang umgesehen. In meinem Reisebericht könnt ihr nun nachlesen, was ich jeden Tag gemacht habe und was mir sonst so an London aufgefallen ist.


» Allgemeines
» London Underground
» Die Bewohner *new*

Der Rest folgt.


Allgemeines


Was einem als erstes an London auffällt ist die Größe. Sowohl die Stadt, als auch einzelne Gebäude, sind einfach gigantisch. Falls man Berlin für eine Großstadt hält, kommt man in London aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, weil es einfach noch um vieles größer ist. Manche Bahnhöfe sind so groß oder sogar größer als unsere Flughäfen! Auch gibt es dort viel mehr Menschen, vor allem auf den Straßen. In der Innenstadt begegnet man teilweise so großen Menschenmassen, dass man darauf achten muss, nicht mitgerissen zu werden.

Das ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum dort alles viel organisierter und geregelter ist. Es ist zum Beispiel extrem unhöflich, wenn man in London die Rolltreppe blockiert, auf dieser hat man nämlich immer rechts zu stehen, denn links ist die Überholspur. Daran erkennt man auch sofort, wer Tourist und wer echter Londoner ist. Die Londoner halten sich nämlich alle daran und stehen wirklich hintereinander, auch Pärchen oder ähnliches. Man sieht nur vereinzelt mal Touristen, die nebeneinander stehen, bis sie dann durch ein »Excuse me!« darauf aufmerksam gemacht werden, da jemand vorbei will.



Selbst auf den Straßen stehen Hinweise: Am Bordsteinrand steht nahezu immer, in welche Richtung man schauen soll bzw. aus welcher Richtung die Fahrzeuge kommen. Denn an die Ampeln halten sich, wenn überhaupt, nur die Touristen. Die Londoner selbst laufen einfach rüber, wenn kein Auto kommt. Einige sind sogar so abgebrüht einfach ohne schauen auf die andere Seite zu gehen, ganz nach dem Motto »der Autofahrer wird mich schon nicht überfahren"«.



Die vielen Menschenmassen sind auch der Grund dafür, dass man in Restaurants jeglicher Art so gut wie nie einen Sitzplatz bekommt. Egal ob bei Burger King, McDonald's, KFC, Pizza Hut oder ähnlichem, es ist immer brechend voll. Man steht trotz 4 oder mehr geöffneten Schaltern ziemlich lange an, bis man dann endlich seine Bestellung aufgeben kann. Das wäre ja noch erträglich, aber das was danach kommt nicht mehr. Wenn etwas von deiner Bestellung noch nicht sofort fertig ist, muss man natürlich darauf warten, ist in Deutschland ja auch nicht anders. Aber hier kann man dann an seinen Platz gehen und bekommt es gebracht. Dort nicht! Du musst am Schalter warten, während der nächste Kunde bedient wird. Und spätestens wenn dann der dritte Kunde schon bedient wird, ist das nicht mehr auszuhalten, weil nämlich einfach nicht genügend Platz dafür da ist! Das ist wirklich störend. Und Mülleimer gibt es oftmals auch nicht. Man lässt seinen ganzen Müll rumliegen und Angstellte laufen rum und sammeln das ein. Das war für mich doch eine ganz schöne Umstellung, weil ich es nicht gewohnt bin, mein Zeug einfach liegen zu lassen. Es wäre mir lieber gewesen, sie hätten Leute angestellt um regelmäßig die Tische abzuwischen^^ Andererseits muss man jedoch dazu sagen, dass diese Etablissements meistens schöner eingerichtet waren und vor allem auch unterschiedlicher als bei uns. So wie bei uns jedes McDonald's fast gleich eingerichtet ist, so ist dort jedes verschieden und auch die Gebäude sind teilweise schöner.



Was ich auch sehr gut fand, ist die Tatsache, dass selbst in der Innenstadt an den meisten Häusern Schilder oder zumindest Aufschriften mit der Hausnummer und der Straße waren. Man konnte sich dadurch viel besser zurechtfinden, da an den Straßenschildern keine Nummern angegeben war. Wenn man also eine bestimmte Adresse suchte, konnte man sich an diesen Schildern orientieren und wusste so außerdem immer, wo man sich befindet ohne erst an eine Kreuzung mit einem Straßenschild laufen zu müssen. Ohne diese Schilder hätte ich in der Oxford Street zum Beispiel nie das Geschäft gefunden, das ich gesucht hatte, da ich nur die Nummer kannte.


London Underground


Auch die London Underground ist nicht wirklich mit unserer Berliner S-Bahn zu vergleichen. Zunächst einmal ist es gar nicht möglich schwarz zu fahren, da man ohne Ticket gar nicht auf die Gleise gelangt. Und man kann auch nicht einfach rüberspringen oder unten durchkrabbeln, denn es steht immer mindestens eine uniformiertre Person dort, die das überwacht und natürlich auch bei Schwierigkeiten hilft.

Des Weiteren ist an jedem Bahnhof immer mindestens ein Schalter besetzt, auch außerhalb der Innenstadt. So hatte man auch an entfernteren Bahnhöfen die Möglichkeit nachzufragen, wohin man fahren muss oder welches Ticket man kaufen muss. Denn an solchen Bahnhöfen trifft man nicht immer auf andere Städter, die man fragen kann. Auch das fand ich wesentlich besser im Vergleich zu Berlin, wo an vielen Bahnhöfen nur Ticketautomaten anzutreffen sind.

Außerdem ist alles ganz anders organisiert. Zu meinen ist wieder überall vorgeschrieben, wo man laufen soll. Es gibt überall Schilder mit der Aufschrift »Keep right« bzw. »Keep left« und sogar die Treppen sind für jede Richtung abgegrenzt. Zunächst mag einem das etwas bescheuert vorkommen, aber in der Hauptverkehrszeit ist das wirklich notwendig, weil du sonst gar nicht von A nach B kommst.



Auf die Gleise kommt man auch fast nur mittels Rolltreppe oder Fahrstuhl, weil es teilweise sehr weit und vor allem auch sehr steil nach unten geht. Londoner haben dadurch aber auch keine Angst vor Körperkontakt. Wenn ein solcher Fahrstuhl für 100 Personen zugelassen ist, sind auch mindestens 99 drin. Anders bräuchte man aber auch ewig um vom Gleis wieder nach oben zu kommen. Praktisch gebaut sind diese aber. Jeder Fahrstuhl hat Türen auf beiden Seiten und geht auch zu beiden Seiten auf, allerdings abwechseln. Wenn der Fahrstuhl die Leute nach unten fährt, öffnet sich zunächst die eine Tür und lässt alle Leute aussteigen. Wenn alle draußen sind, geht sie wieder zu und die andere öffnet sich um die neuen einsteigen zu lassen. Auch das ist wirklich notwendig, wei man sonst weder ein- noch aussteigen könnte.



Außerdem ist die Underground auch viel übersichtlicher und somit auch viel einfacher zu fahren, vor allem für Touristen. In Berlin fahren meistens alle S-Bahn Linien auf einem Gleis. In London ist das ganz anders. Dort gibt es in der Regel für jede Linie ein extra Gleis. Das ist insofern viel einfacher, da du nicht erst auf die Anzeigen achten musst, welcher Zug einfährt, sondern nur auf das richtige Gleis musst. Und auf dem oberen Teil des Bahnhofs hängt dafür über jeder Treppe ein Schild, auf dem drauf steht, zu welcher Linie sie führt. Des weiteren ist es auch nicht möglich, in die falsche Richtung zu fahren, denn auch dafür gibt es Schilder. Auch die sind besser als die deutschen, auf denen nämlich meistens nur die Endstation und 1-2 dazwischen stehen. In London stehen alle Stationen darauf, das heißt es gibt immer 2 Schilder für links und rechts. Die erste Station auf beiden ist jeweils der Bahnhof, auf dem man sich gerade befindet. Darunter sind dann alle Stationen aufgelistet, an denen die Bahn für die jeweilige Richtung hält. Man muss dadurch nicht den ganzen Plan im Kopf haben, sondern kann einfach schauen auf welchem Schild die Zielstation steht.


Die Bewohner


Sogar die Londoner selbst sind erwähnenswert, denn sie sind ein sehr interessantes Völkchen!

Kein Bewohner Londons gleicht dem anderen. Wirklich alle sind einzigartig. Trotz Läden wie H&M oder ähnlichem habe ich nicht einmal zwei Londoner mit der gleichen Kleidung gesehen. Nicht einmal ein gleiches Oberteil. In Berlin oder generell in Deutschland, zumindest meiner Erfahrung nach, habe ich soetwas noch nicht erlebt. Es passiert mir oft, dass ich gleiche Kleidungsstücke sehe oder jemand das gleiche Oberteil trägt, wie ich zum Beispiel. In London legen die Menschen wirklich viel Wert auf Individualität. In vielen kleineren Läden, in denen ich war, gab es ein und das selbe Teil meistens nur 1-2 mal und selbst dann in einer anderen Farbe und Größe.

Die Londonder haben meiner Meinung nach auch ein viel größeres Selbstvertrauen und interessieren sich nicht für die Ideale, die einem von der Gesellschaft aufgezwungen werden sollen. Egal ob eine Frau Größe 36 oder 50 hat, einen Minirock trägt sie, wenn es ihr gefällt. Ebenso sind sie viel ausgefallener und benutzen oftmals mehr Farbe. Das bezieht sich dann nicht ausschließlich auf die Kleidung, sondern zum Beispiel auch auf die Frisur.

Zunächst war ich schon etwas überrascht, denn in Deutschland sieht man sowas nur sehr selten und dann ziehen diese Leute oftmals viele Blicke auf sich. In London sind diese Individualisten normal, alltäglich und man ist daran gewohnt. Es wird in der Regel niemand besonders angestarrt, egal wie auffällig das Outfit auch sein mag.

Man kann also durchaus sagen, dass sich in London, zumindest was den eigenen Stil betrifft, sich jeder selbstverwirklichen kann. Und das ohne schief angesehen zu werden. Eigentlich kann man sich dort nur wohl fühlen!

Außerdem sind sie eigentlich alle sehr offen und freundlich. Jeder, den ich angesprochen habe, um nun nach dem Weg zu fragen oder was auch immer, hat sofort angehalten, zugehört und mir Auskunft gegeben. Auch die Angestellten in Restaurants, bei der Bahn oder anderen Einrichtungen waren alle recht freundlich. Das einzige was mich jedoch etwas gestört hat, ist, dass sie nicht auf die Tatsache reagiert haben, dass man sie eventuell nicht so gut verstehen kann. Selbst wenn sie genau wussten, dass du Tourist bist und Englisch ganz offensichtlich nicht deine Muttersprache ist, haben sie sehr schnell gesprochen. Wenn du sie nicht verstanden hast, haben sie zwar alles wiederholt, aber leider in der selben Geschwindigkeit wie zuvor und das hattest du dann zu verstehen. Das machte es teilweise schon etwas schwierig sie richtig zu verstehen.