Die Quelle des Flusses Shanu, der durch die Kaiserstadt, bestehend aus der alten Stadt, in der die wohlhabenderen Liganer wohnen, und der neuen Stadt, in der die meist ärmeren Taller wohnen, fließt, wird von der Macht des Kaisers gelenkt und erhalten, sodass immer genügend Wasser vorhanden sein müsste. In letzter Zeit wird das Wasser jedoch immer stärker vom Palast aus reguliert und die Taller bekommen am wenigsten davon ab.
Marje und Milan, zwei Jugendliche aus der neuen Stadt, brechen daraufhin in eine der Zinaden des Kaiserpalasts ein um mehr Wasser in ihre Viertel zu leiten. Dies gelingt ihnen auch, trotz einiger Hindernisse und der Soldaten des Kaisers, von denen Marje einen sogar schwer verwundet um zu entkommen. Die Bürger aus der neuen Stadt haben wieder genug Wasser zum Trinken und können sich auch endlich wieder mit Wasser waschen statt mit Sand.
Die Freude darüber hält jedoch nicht lange an. Bei Lauryns Frühling, einem Fest um das Erscheinen des zweiten Mondes am Himmel zu feiern, verkündet Miro, der Bruder des Kaisers und Regent der Kaiserstadt, dass der Wasserspiegel des Shanu immer weiter sinke. Schuld daran sind angeblich die 16-Jährigen der Stadt, wie es eine Prophezeiung schon vor 16 Jahren angekündigt haben soll. Aus diesem Grund werden die Soldaten des Kaisers von nun an alle 16-Jährigen suchen und aus der Stadt verbannen. Da es außerhalb der Stadt aber fast nur Wüste gibt, spricht er damit praktisch ihr Todesurteil aus. Entweder werden sie in der Wüste verdursten oder von Söldner-Clans gefunden und versklavt, was auch niemand lange überlebt.
Die ganze Stadt ist außer sich und Eltern haben Angst um ihre Kinder. Da es in der neuen Stadt viele Waisen gibt, wird es diese Jugendlichen als erstes treffen, wobei sie den Verdacht hegen, dass Miro diese Gelegenheit nutzen wird um möglichst viele von ihnen loszuwerden, auch wenn sie vielleicht gar nicht 16 Jahre alt sind. Hinzu kommt, dass niemand Miros Geschichte so wirklich glauben will. Wie sollten 16-jährige Jugendliche schuld am sinkenden Wasserspiegel des Shanu sein?
Marje, Milan und andere Freunde von ihnen schließen sich zusammen und treffen die ersten Vorkehrungen. Sie wollen die Jugendlichen beschützen und gegen die Soldaten vorgehen. Eine Zeit lang gelingt ihnen das auch ganz gut. Als Miro jedoch anfängt, immer härter durchzugreifen, hat Marje Angst um ihre stumme und geheimnisvolle Freundin Sayuri, die genau 16 Jahre alt ist. Sie will mit ihr zusammen aus der Stadt fliehen, bevor sie als Verbannte gebrandmarkt werden und trifft dabei erneut auf den Soldaten, den sie damals verwundet hat. In Wahrheit ist er jedoch mehr als nur ein einfacher Soldat.
Ohne diese eine und zugleich auch sehr kurze Szene wäre das Buch perfekt gewesen. Mit ihr ist es aber nichtsdestotrotz lesenswert und sehr zu empfehlen. Man darf also durchaus gespannt sein auf das nächste Werk dieser jungen und talentierten Autorin.
31.03.2010